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Kambodscha

Das Königreich Kambodscha liegt am Golf von Thailand zwischen Thailand, Laos und Vietnam. Der Tonle-Sap-See im Westen Kambodschas ist der größte See in Südostasien und durch den Osten fließt einer der längsten Flüsse der Welt, der Mekong. Kambodschas Ruinen in Angkor, Roluos, Banteay Srei und Preah Vihear und die noch älteren in Sambor Prei Kuk sind heute UNESCO-Weltkulturerbe. Zu Kambodscha gehören 64 Inseln. Mit 85-90% bilden die Khmer die Hauptbevölkerungsgruppe Kambodschas. Damit ist es das ethnisch homogenste Land Südostasiens. Minderheiten sind etwa Vietnamesen (5%), Cham (3%), Chinesen (1%), Thais, Laoten, sowie eine Reihe von Bergvölkern, die früher „Moi“ genannt wurden und heute als „Khmer Loeu“ (Hochland-Khmer) zusammengefasst sind.

Fläche:

181.035 km² (ungefähr vergleichbar mit der Fläche Syriens)

Einwohner:

17,42 Millionen

Hauptstadt:

Phnom Penh

Sprachen:

Khmer

Währung:

Kambodschanischer Riel bzw. Khmer Riel (KHR) / US-Dollar (USD)

Religionen:

96,3% (Theravada-)Buddhismus, 1,9% Islam, 0,4-1% Christentum, Rest: Konfuzianer, Taoisten oder Mahayana-Buddhisten (Bergvölker)

Visum für Kambodscha:

Das Touristen-Visum kann vorab bei der jeweils zuständigen Behörde, oder auch als eVisa online beantragt werden und zwar hier.

Wichtig zu beachten ist dabei, dass es für eine einmalige Einreise und einen Aufenthalt von maximal 30 Tagen gilt und das eVisa spätestens bis zwei Wochen vor Reiseantritt beantragt werden muss.

Ebenso sind „visa on arrival“ bei der Einreise auf internationalen Flughäfen in Phnom Penh, Siem Reap oder Sihanoukville möglich. Bei Einreisen auf dem Landweg von den umliegenden Ländern empfiehlt es sich mit einer Organisation per Bus zu reisen, die einem bei der Abwicklung des Visums hilft, da es hier angeblich vermehrt zu Betrügereien und Zusatzgebühren an den Grenzen kommen kann. Die Kosten an der Landesgrenze für ein Visa on arrival betrugen für uns beispielsweise im Mai 2025 genau USD 32,- pro Person (= ca. € 28,80). Achtung: Hier kann nur bar und in druckfrischen US-Dollarscheinen bezahlt werden. Sollten die Scheine etwas zerknittert sein, werden sie (aus Sorge vor Falschgeld) nicht angenommen.

Hinweis zur Grenze Kambodscha/Thailand: Bereits seit den 1950er-Jahren besteht hier ein Grenzkonflikt, der teilweise auch mit Waffengewalt geführt wurde. Die meiste Zeit verhält es sich zwar ruhig an den Grenzen, aber es ist bestimmt ratsam hier vorab Informationen einzuholen, wenn man die Grenze passieren möchte. Zuletzt begann am 24.07.2025 erneut eine militärische Auseinandersetzung, die die Flucht zehntausender Menschen zur Folge hatte.

Wetter und Klima in Kambodscha:

In Kambodscha herrscht tropisches Klima mit hohen Temperaturen. Das Klima wird vom Monsun beeinflusst und so wird das Jahr in drei Jahreszeiten gegliedert:

  • Oktober/November bis März – Trockenzeit: hier bringt der Nordostmonsun ein trockenes und kühleres Klima, Durchschnittstemperaturen liegen angeblich zwischen 25°C und 30°C
  • März bis Mai – Hitzeperiode: häufige, stürmische Gewitter und sehr hohe Temperaturen bis zu 40°C
  • Mai bis Oktober/November – Regenzeit: mit dem Südwestmonsun kommt ein Wechsel von starken Niederschlägen mit hoher Luftfeuchtigkeit (um die 90%) und sonnigen Stunden

Geld abheben in Kambodscha:

Da während der Zeit der Roten Khmer (1975 – 1979) die Währung in Kambodscha abgeschafft war, war das Vertrauen in die Währung, als sie nach dieser Schreckensherrschaft wieder eingeführt wurde, verloren. Zusätzlich zum Kambodschanischen Riel gilt also auch der US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel und wird im ganzen Land akzeptiert. Preise sind fast überall in beiden Währungen angegeben, oder können jederzeit leicht umgerechnet werden. Zu unserer Reisezeit im Mai/Juni 2025 wurde von der Bevölkerung folgende Umrechnung fast überall eingehalten: 1 USD = 4000 KHR.

Aber auch hier gilt Vorsicht: stark in Mitleidenschaft gezogene US-Dollar-Scheine, die also zerknittert oder schmutzig und alt sind, werden meist nicht angenommen. Diese Scheine möchte aus dem Grund niemand gerne nehmen, da es unsicher ist, ob damit weiterbezahlt werden kann.

Bei vielen Geldautomaten (ATMs) kann man zwischen einer Auszahlung von US-Dollar oder Riel wählen, bei manchen ist nur die Auszahlung der einen oder anderen Währung möglich. Wir haben ausnahmslos Kambodschanische Riel abgehoben und überall problemlos damit bezahlt. Sehr gute Erfahrungen haben wir hierbei beispielsweise bei der „Canadia Bank“ gemacht. Der Höchstbetrag am ATM war dabei 1,2 Mio. Riel (= ca. € 270,-). Bei jeder Abhebung wird eine Abhebegebühr von ca. USD 5,- (= ca. € 4,50) fällig, unabhängig von der Höhe des Abhebebetrags.

Geldautomaten findet man im ganzen Land, jedenfalls in allen Städten, in denen wir waren. Eine große Ausnahme stellen die Inseln, zum Beispiel Koh Rong und Koh Rong Sanloem dar. Dort gibt es keinen einzigen ATM und man sollte sich im Vorfeld gut mit Bargeld eindecken. Für den Notfall gibt es zwar auch dort Stellen, an denen man Bargeld bekommen kann, doch das kann dann ziemlich teuer werden.

Sim-Karte in Kambodscha:

Eine Sim-Karte in Kambodscha zu bekommen ist nicht schwierig. Hier gibt es beispielsweise von Metfone Angebote für 25 GB Datenvolumen für 30 Tage um umgerechnet ca. € 4,50. Dazu sucht man einfach in einer größeren Stadt den nächsten Metfone-Shop auf und hat kurze Zeit später bereits seine kambodschanische Telefonnummer mit Datenvolumen aktiviert.

Transport Innerhalb Kambodschas:

Kambodschas Straßennetz, das die wichtigsten Städte und Regionen miteinander verbindet, ist vor allem in ländlichen Gebieten meist in keinem besonders gutem Zustand, was Reisezeiten häufig verlängert. Es gibt aber auch einige gut ausgebaute Fernstraßen, die in erster Linie von der Hauptstadt Phnom Penh in alle Himmelsrichtungen führen. Viele andere Straßen sind nicht asphaltiert und dann, je nach Jahreszeit, entweder staubig oder schlammig. In Kambodscha herrscht übrigens Rechtsverkehr. Für Touristen gibt es verschiedene Möglichkeiten der Fortbewegung. Um von einer Stadt in die nächste zu gelangen, können Fahrten über Apps, wie beispielsweise „12goAsia“ gebucht werden, aber auch ganz einfach spontan im jeweiligen Hotel oder Guesthouse am Vortag.

Inlandsflug: Die größeren Städte, wie Phnom Penh, Siem Reap und Sihanoukville sind auch mit dem Flugzeug erreichbar. So kann man auch in einem kürzeren Urlaub größere Distanzen überwinden, ohne viele Stunden im Bus sitzen zu müssen. Klarerweise ist das aber auch die teuerste Art Kambodscha zu bereisen.

Zug: Die Royal Railway in Kambodscha fährt von der Hauptstadt Phnom Penh in zwei Linien, einmal Richtung Battambang und einmal in den Süden nach Sihanoukville. Fahrkarten können direkt am Bahnhof, oder online gekauft werden.

Bus: Um mit regulären Bussen zu fahren, lohnt es sich vorher Bewertungen zu den verschiedenen Bus-Unternehmen zu lesen, da die Sicherheitsstandards hier oft weit auseinandergehen und generell nicht mit europäischen Verhältnissen vergleichbar sind. Für längere Strecken werden oft auch Nachtbusse angeboten, die es rechtzeitig zu reservieren gilt, da es andernfalls auch vorkommt, dass man sich eine Doppelliege mit einem Fremden teilen muss, wenn man alleine reist.

Mini-Bus: Die wohl einfachste Möglichkeit ist mit dem Mini-Bus zu reisen. Einen Sitzplatz darin kann man eigentlich in jedem Hotel reservieren und die touristischen Orte werden täglich mehrfach angefahren. Für Orte, in die nicht so viele Touristen und daher auch keine Mini-Busse reisen, gibt es die Möglichkeit ein „Shared Car“ zu nutzen (ebenfalls über das Hotel zu buchen). So kommen auch Einheimische häufig in andere Orte.

Taxi: Sich einen privaten Fahrer für manche Wege zu organisieren, ist ebenso möglich, aber natürlich kostenintensiver bei längeren Strecken. Sie können in den größeren Städten über Apps, wie „Grab“ oder „PassApp“ gebucht werden.

Tuk Tuk: In den Städten gibt es häufig die typischen motorisierten Rikshas, wie man sie zum Beispiel aus Indien oder Sri Lanka kennt, aber auch Tuk Tuks, die aus einem Motorrad mit angehängter Fahrgastkutsche bestehen. Der Preis sollte wie immer unbedingt im Vorhinein ausgehandelt werden. Fahrten für kürzere Strecken gibt es bereits ab 1 USD.

Motorroller: Ganz so einfach wie in Thailand ist das Mieten eines Rollers in Kambodscha nicht. Es ist natürlich genauso möglich, aber in den allermeisten Fällen muss der Reisepass als Kaution hinterlegt werden. Wenn wir schon bei Vergleichen mit Thailand sind, dann sollte auch erwähnt werden, dass die Tagesmiete für einen Roller in Kambodscha im Schnitt höher ist. Außerdem ist gut zu wissen, dass Helmpflicht besteht und dies auch von der Polizei kontrolliert und bei Verstoß geahndet wird. Es gibt ein paar Verkehrszeichen, von denen man sagen kann, dass es wohl nicht schadet sie zu kennen.

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Boote & Fähren: Es ist wohl kaum erwähnenswert, dass auf Boote gesetzt werden muss, um Kambodschas Inseln zu erreichen. Vom Hafen in Sihanoukville gibt es hier beispielsweise die Möglichkeit auf die Inseln Koh Rong und Koh Rong Sanloem zu gelangen. Aber auch von Kampot aus fährt mittlerweile eine Fähre zu beiden Inseln.

Wissenswertes zu Kambodscha:

  • In Kambodscha wird traditionell mit dem „Sampeah“ (Săm-pêh) begrüßt, bei dem die Hände vor der Brust gefaltet und der Kopf leicht geneigt wird. Je höher die Hände gehalten werden, desto mehr Respekt wird ausgedrückt. Eine formale Begrüßung lautet „Choum Reap Sour“. Eine informelle Begrüßung ist „Sou Sdey“. Seinen Dank drückt man mit „Arkoun“ aus.
  • Verhaltensregeln beim Tempelbesuch: Es ist wichtig, dass die Kleidung angemessen ist. Das bedeutet, dass zumindest die Knie und Schultern bedeckt sein sollen und z.B. Oberteile keinen tiefen Ausschnitt haben. Im Idealfall trägt man eine knöchellange, luftige Hose oder Rock und ein Shirt, dass ein gutes Stück über die Schulter geht. Um die Schultern zu bedecken, kann aber in den meisten Fällen auch ein Tuch verwendet werden. Bevor man einen Tempel betritt müssen immer die Schuhe ausgezogen werden. Im Tempel sollte die Kopfbedeckung abgenommen und sich möglichst leise bewegt werden.
  • Grundsätzlich ist die Ausfuhr von Buddha-Figuren in Kambodscha verboten! Den Buddhisten ist ihre Religion wichtig, Buddha-Bildnisse in jeglicher Form heilig und so sehen sie es eigentlich nicht gerne, wenn Buddha von Nicht-Buddhisten als reines Deko-Objekt verwendet wird (auch Tattoos von Buddha zählen dazu).
  • Die Schreckensherrschaft der Roten Khmer ist noch keine 50 Jahre vorbei. Es ist also gut möglich, dass Menschen in Kambodscha, die 50 Jahre alt und älter sind, noch furchtbare Erinnerungen an diese Zeit haben und viele von ihnen vermutlich schwere Traumata davongetragen haben. Diesen Fakt im Hinterkopf zu behalten, mag möglicherweise das Einfühlungsvermögen der Bevölkerung gegenüber etwas stärken.

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