
Laos

Laos ist der einzige Binnenstaat in Südostasien, was bedeutet, dass keine direkte Verbindung zum Meer vorhanden ist. Die geografische Lage von Binnenstaaten erschwert deren Teilnahme am Welthandel, der über größere Distanzen hauptsächlich über den Seeweg abgewickelt wird. Auch, wenn Laos in den letzten 20 Jahren ein Wirtschaftswachstum und auch einen stetigen Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens verzeichnete, zählt es weiterhin zu den am wenigsten entwickelten Ländern weltweit.
Das Land besteht hauptsächlich aus Bergen und Hochebenen und grenzt im Osten an Vietnam, im Süden an Kambodscha, im Westen an Thailand und im Norden an Myanmar und der südchinesischen Provinz Yunnan. Ein vom Truong-Son-Gebirge geprägtes Gebiet zieht sich in Nord-Süd-Richtung fast durch das gesamte Land und erreicht dabei Höhen über 2000 Meter, sein höchster Berg ist der Phu Bia mit 2819m. Diese Gebirgsregion umfasst etwa neun Zehntel des Landes. Die übrige Region, in der sich auch die Hauptstadt Vientiane befindet, ist ein kleines Tiefland an der Süd- und Südwestgrenze zu Thailand.
Laos ist eines der am meisten bombardierte Land der Geschichte. Während des sogenannten „geheimen Krieges“ (innerhalb des Vietnamkrieges) von 1964 bis 1973 wurden 200 Millionen Tonnen Sprengkörper von den USA über dem Land abgeworfen. Um sich diese Menge auch nur ansatzweise vorstellen zu können, hier ein Vergleich: 200 Millionen Tonnen Sprengkörper bedeutet eine Flugzeugladung voll Bomben alle 8 Minuten für ganze 9 Jahre, ohne Pause. Mehr als 500.000 Flugzeugladungen in Summe. Das ist mehr als während des gesamten 2. Weltkrieges über ganz Europa abgeworfen wurde. Unfassbar! Heute, ca. 50 Jahre danach, sind die Blindgänger von damals immer noch eine alltägliche Bedrohung für die Einheimischen, denn ca. 80 Millionen Sprengsätze sind bis heute nicht entschärft. Ungefähr ein Drittel der Bomben sind damals nämlich beim Aufprall nicht explodiert und liegen bis heute überall im Land verstreut unter der Erde. So haben sie schon einigen Feldarbeitern z.B. beim Graben das Leben oder zumindest Körperteile gekostet, wenn sie durch Zufall auf einen Blindgänger trafen. Auch viele Kinder sind unter den Opfern, da sie häufig nicht wissen, worum es sich handelt, wenn sie eine der kleinen runden Bomben aus den „Cluster Bombs“ finden und damit spielen. Die Organisation „UXO Lao“ hat es sich zum Ziel gemacht diese Blindgänger zu finden und zu entschärfen. Außerdem gibt es kindgerechte Aufklärungsprojekte in Schulen. Da es eine noch aktuelle Bedrohung ist, ist es jedenfalls ratsam sich in Laos nicht querfeldein zu bewegen und immer auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben.
Fläche:
236.800 km² (ungefähr vergleichbar mit der Fläche Rumäniens)
Einwohner:
7,665 Millionen
Hauptstadt:
Vientiane
Sprachen:
Laotisch
Währung:
Laotischer Kip (LAK)
Religionen:
66% (Theravada-)Buddhismus, 30,7% Tai Volksreligion, 1,5% Christentum, 1,8% andere Religionen (Bahai, Islam)
Visum für Laos:
Ein Visum ist bei der Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Laos oder als elektronisches Visa zu bekommen. Zusätzlich gibt es an ausgewählten Grenzübergängen auch ein „Visa on arrival“ (Kosten derzeit: USD 40,-)
Das elektronische Visa wird hier beantragt.
Wetter und Klima in Laos:
In Laos herrscht tropisches Klima mit hohen Temperaturen. Durch die großen Höhenunterschiede kann es aber regional auch zu starken Temperaturunterschieden kommen. Das Klima wird vom Monsun beeinflusst und so wird das Jahr in drei Jahreszeiten gegliedert:
- November bis März – Trockenzeit: hier bringt der Nordostmonsun ein trockenes und kühleres Klima
- März bis Mai – Hitzeperiode: häufige, stürmische Gewitter und sehr hohe Temperaturen
- Mai bis Oktober – Regenzeit: mit dem Südwestmonsun kommt ein Wechsel von starken Niederschlägen mit hoher Luftfeuchtigkeit und sonnigen Stunden
Geld abheben in der Landeswährung:
Bei den Geldautomaten (ATM) bekommt man ohne Probleme die Landeswährung, muss dabei aber bedenken, dass bei jeder Abhebung eine Gebühr von 30.000 Kip (= ca. € 1,20) fällig wird. Je nachdem mit welcher Karte man Geld behebt, können dann zusätzlich auch noch Kosten an die eigene Bank dazu kommen. Bei manchen Geldautomaten ist die Abhebung dabei auf 1,5 Mio. Kip (= € 60,80) begrenzt, an anderen kann man bis zu 2 Mio. Kip (= € 81,10) beheben. Die besten Erfahrungen haben wir mit den Automaten der Bank BCEL gemacht.
Sim-Karte in Laos:
Eine Sim-Karte in Laos zu bekommen ist einfacher, als man denken mag. An Flughäfen und Shops in den Städten kann man Sim-Karten kaufen, aber es bieten auch bereits einige Guesthouses und Hostels die Sim-Packages zum Kauf an. Am besten fragt man einfach in der Unterkunft nach und es wird einem mit Sicherheit weitergeholfen. Es gibt verschiedene Anbieter, wobei ich gelesen habe, dass „Unitel“ die beste Netzabdeckung haben soll, weshalb wir uns auf unserer Laos-Reise dafür entschieden haben. Weitere Anbieter sind: Lao Telecom (Laotel), TPlus und ETL. Unser Paket von Unitel beinhaltete 30 GB Datenvolumen, war für 30 Tage gültig und kostete uns 230.000 LAK, also umgerechnet ca. € 9,45. Möglicherweise gibt es im Shop auch günstigere Varianten – wir haben die Sim-Karte in unserem Guesthouse erworben und es war dort das teuerste von mehreren angebotenen Paketen mit unterschiedlichem Datenvolumen.
Transport Innerhalb Laos:
Der Transport in Laos ist in touristisch erschlossenen Gegenden recht gut organisiert. Viele Städte sind mit Mini-Bussen zu erreichen und es verkehren Hochgeschwindigkeitszüge zwischen der Hauptstadt Vientiane und der chinesischen Stadt Kunming, mit insgesamt 10 Haltestellen an Passagierbahnhöfen in Laos. In den Städten werden Fahrten mit Tuk-Tuks und Songthaews (Sammeltaxis) angeboten. Am einfachsten ist, sich immer in der jeweiligen Unterkunft zu erkundigen, denn meist ist die Organisation des Transportes zum nächsten Stopp auf der Route über diese problemlos zu regeln.
Inlandsflug: Um größere Entfernungen schnell und bequem zu überwinden, können Inlandsflüge genutzt werden. Es gibt einige internationale und nationale Flughäfen. Zu den günstigsten Fortbewegungsmitteln zählt es klarerweise nicht.
Zug: Zwischen der chinesischen Stadt Kunming und der laotischen Hauptstadt Vientiane verkehrt der Hochgeschwindigkeitszug der LCR (Lao China Railway) mit ca. 160 km/h. An der laotischen Strecke liegen 10 Haltepunkte für den Personenverkehr, darunter Luang Prabang und Vang Vieng. Tickets für den Zug können über die offizielle App „LCR Ticket“ erworben werden (ab 3 Tage vor der Fahrt), wenn man eine Sim-Karte mit laotischer Telefonnummer hat. Über die App „12go Asia“ ist das auch möglich, wenn auch etwas teurer. Will man mit dem Zug fahren, stehen einem strenge Security-Checks am Bahnhof bevor. Hierfür ist es ratsam sich vorher gut zu informieren, welche Dinge nicht im Gepäck transportiert werden dürfen (z.B. Messer, Scheren, Feuerzeuge, Deo- und Haarsprays etc.).
Bus: Eine häufig sehr günstige Möglichkeit ist die Reise zwischen den Städten mit dem öffentlichen Bus oder mit Reisebussen. Für längere Strecken sind auch „Schlafbusse“ buchbar.
Mini-Bus: In die von Touristen am meisten angefahrenen Orte fahren auch die weißen Mini-Vans, die man zuvor buchen kann. Darin haben ca. 12 Personen Platz, sie sind oft klimatisiert und wenn man das Ticket über seine Unterkunft bucht, wird man häufig sogar von dort abgeholt.
Taxi: Für die Buchung eines Taxis können die Apps „Loca“ oder „InDrive“ verwendet werden. Dies ist allerdings nicht überall möglich und sollte am besten vorher gecheckt werden.
Songthao/Songthew: Hierbei handelt es sich um Sammeltaxis, die ihre Runden ziehen. Man kann sie einfach heranwinken und sagen, wo man hinmöchte. Manchmal stehen sie auch am Straßenrand und warten bis etwas mehr Kundschaft zusammenkommt. Für eine Fahrt gibt es keine Garantie und man nutzt sie eher spontan oder wenn man weiß, welche Route angefahren wird. Sie stehen eigentlich immer auch an Haltestellen, Bahnhöfen und Piers bereit, um direkt nach der Ankunft aufzuspringen. Man sollte dabei nicht vergessen, den Preis für die Fahrt vor dem Einsteigen auszuhandeln.
Motorroller: Es ist ebenfalls möglich sich in Laos ein Motorrad auszuleihen. Dabei gibt es Automatik- oder auch Semi-Automatik-Roller, die oft sogar etwas günstiger sind. Unseren Erfahrungen nach sind die Kosten etwas höher als in Thailand und es ist leider sehr üblich, dass der Reisepass als Kaution einbehalten wird. Wenn man seinen Reisepass nicht abgeben möchte, wird in den meisten Fällen verweigert ein Moped zu mieten. Hat man einen Personalausweis, dann kann man häufig aber auch diesen statt dem Reisepass hinterlegen.
Wissenswertes zu Laos:
- Die Begrüßung in Laos lautet „Sabaidee“ und wird meist mit der Geste des „Nop“ begleitet. Dabei werden die Handflächen vor der Brust in Gebetshaltung aneinandergelegt und mit dem Kopf genickt. Je nach Gesprächspartner werden die Hände höher gefaltet: bei sozial höher gestellten Personen befinden sich die Hände vor dem Mund, bei Älteren vor der Nase und bei Mönchen auf Stirnhöhe. Seinen Dank drückt man mit „Khobchai“ aus.
- Verhaltensregeln beim Tempelbesuch: Es ist wichtig, dass die Kleidung angemessen ist. Das bedeutet, dass zumindest die Knie und Schultern bedeckt sein sollen und z.B. Oberteile keinen tiefen Ausschnitt haben. Im Idealfall trägt man eine knöchellange, luftige Hose oder Rock und ein Shirt, dass ein gutes Stück über die Schulter geht. Um die Schultern zu bedecken, kann aber in den meisten Fällen auch ein Tuch verwendet werden. Bevor man einen Tempel betritt müssen immer die Schuhe ausgezogen werden. Im Tempel sollte die Kopfbedeckung abgenommen und sich möglichst leise bewegt werden.
- Grundsätzlich ist die Ausfuhr von Buddha-Figuren in Laos verboten! Den Buddhisten ist ihre Religion wichtig, Buddha-Bildnisse in jeglicher Form heilig und so sehen sie es eigentlich nicht gerne, wenn Buddha von Nicht-Buddhisten als reines Deko-Objekt verwendet wird (auch Tattoos von Buddha zählen dazu). Will man Antiquitäten mitnehmen, braucht man eine Genehmigung des Department of Heritage in Vientiane.
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