Sauraha - Ort am Chitwan-Nationalpark:

Sauraha ist ein Ort mit ca. 5600 Einwohnern (Stand: 2015) im südlichen Terai Nepals, der durch den Rapti-Fluss vom Chitwan Nationalpark getrennt ist. Der Ort ist aufgrund seiner Nähe zum Nationalpark bei Touristen sehr beliebt. Es gibt daher zahlreiche Unterkünfte und Restaurants, die auf den Tourismus ausgelegt sind. Der 932 km² große Chitwan Nationalpark ist der älteste (1973) und bekannteste Nationalpark Nepals. Seine südliche Grenze ist gleichzeitig die Landesgrenze zu Indien. Im Nationalpark lebt angeblich eine kleinere Population von ca. 128 Königstigern (Stand: 2022), dafür eine größere Menge von ungefähr 700 Indischen Panzernashörnern (Stand: 2021). Weiters soll es z.B. Leoparden, Bären, Wildkatzen, Rehe, verschiedenste Vogelarten und mehr geben.
Unsere Low(er)-Budget Unterkunft in Sauraha:
Hotel Rhinoceros Homestay: Insgesamt 4 Nächte (ohne Frühstück) haben wir im „Hotel Rhinoceros Homestay“ verbracht und uns wirklich wohl gefühlt. Die Familie, die das kleine Homestay führt, ist sehr freundlich und zuvorkommend. Besonders der Sohn Prakash kümmert sich um die Organisation verschiedenster Touren, oder um alles, wobei man sonst so Hilfe benötigt. Wir hätten den unschlagbaren Preis von € 6,37 pro Nacht bezahlen sollen, haben uns aber als kleine Aufmerksamkeit dazu entschieden zumindest € 7,- pro Nacht zu geben. Das Homestay liegt etwas außerhalb des Ortszentrums, welches aber zu Fuß ohne Probleme in ein paar Minuten erreichbar ist. Es liegt auf der Straße, die zum Startpunkt der Safaris führt, welche man also ebenfalls zu Fuß gut erreichen kann. Im Umfeld gibt es mehrere kleine, sehr authentische, wirklich gute und richtig günstige Restaurants. Im Ortszentrum findet man dann auch touristischere, aber moderne und natürlich etwas teurere Lokale. Unser Zimmer hatte eine gute Größe und im Bett haben wir gut geschlafen. Ein Vorteil war, dass es ein Zimmer mit Fenster zur Straßenseite war, da es dadurch den ganzen Tag hell war. Vor dem Zimmer liegt ein kleiner (Gemeinschafts-)Balkon, den man vom Gang aus erreichen und dort gemütlich sitzen kann. Die Einrichtung im Zimmer und auch das Bad sind sehr basic, aber es gibt alles, was man theoretisch braucht. Einziges Manko ist vielleicht, dass es nur Solar-Duschen gibt und es während unseres Aufenthaltes eigentlich kein Warmwasser gab. Der Wasserstrahl hat auch ziemlich wenig Druck, weshalb meine Haare hier zu Waschen, abgesehen vom kalten Wasser, schon sehr schwierig war. Für ein paar Tage war das aber auch kein großes Problem. Prakash hat unsere Safari zu einem sehr günstigen Preis organisiert, uns auch bei der Beschaffung von Weiterreise-Tickets für den Touristenbus geholfen und uns ein Tuk Tuk zur Abreise organisiert. Außerdem haben wir unser Anreisedatum sehr kurzfristig zweimal verschieben müssen (aufgrund des Antrags für das Indische Visum in Kathmandu) und Prakash hat das jedes Mal und ohne Mehrkosten selbstredend erledigt. Wichtig zu wissen ist hier vielleicht noch, dass das große Gitter vor dem Eingang ab ca. 22:00 geschlossen ist und man vorher im Zimmer sein sollte. Wenn man also gerne länger feiert, wäre das Homestay nicht so gut geeignet. Für uns hat es optimal gepasst und wir würden jederzeit wieder hier übernachten.






Unsere Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten in Sauraha:
Safari im Chitwan Nationalpark: Für einen Besuch im Nationalpark kann man ganz unterschiedliche Varianten von Safaris buchen. Es gibt Packages für einen, aber auch welche für mehrere Tage. Der Tages-Eintrittspreis für den Park beträgt NPR 2000,- pro Person (= ca. € 14,-), was man bei mehrtägigen Safaris bedenken muss. Wir haben uns entschieden zwei verschiedene Halbtages-Safaris an einem Tag zu machen, um den Eintrittspreis für den Park nur einmal zu bezahlen. Am Vormittag machten wir eine vierstündige Walking-Tour und nach einer Mittagspause noch eine vierstündige Jeep-Tour. Die Walking-Tour ist ein ganz besonderes und einzigartiges Erlebnis, welches wir jederzeit wieder machen würden. Weil man sich zu Fuß einfach viel geräuschärmer fortbewegen kann, ist hier die Chance auf Tiersichtungen einfach höher und man kann, wenn man Glück hat, sehr seltene Tiere aus nächster Nähe beobachten. In unserem Fall haben wir insgesamt fünf Panzernashörner gesichtet, manche davon waren nur ein paar Meter von uns entfernt, was für uns ein wirklich unbeschreibliches Gefühl war. Wir sind dabei mit zwei Guides unterwegs gewesen, welche uns zuvor gut erklärt haben, wie im Notfall reagiert werden sollte. Bei unserer Jeep-Tour am Nachmittag hatten wir Glück, da wir insgesamt nur 6 Personen im Jeep waren, der sonst bis zu 10 Personen mitnimmt. Neben dem Fahrer ist außerdem ein Guide dabei, der nach Tieren Ausschau hält und einige Informationen am Weg gibt. Wir hatten am Nachmittag etwas weniger Glück mit den Tiersichtungen und leider keine Nashörner mehr entdeckt, dafür aus weiterer Entfernung einen Bären gesehen. Weiters haben wir einige Rehe und eine Vielzahl an unterschiedlichen, exotischen Vogelarten sehen können. Für uns war das ein wirklich spannender Tag und besonders die Walking-Tour ein spezielles Highlight. Für den gesamten Tag haben wir umgerechnet pro Person nur € 47,- bezahlt (bereits inkl. Eintritt), was ein ausgesprochen gutes Angebot war, wie wir finden.
















SU4E – Stand up 4 Elephants: Eine wirklich interessante Non-Profit-Organisation, die wir uns gerne näher angesehen hätten. Leider war das zum Zeitpunkt unseres Besuches nicht möglich, da sie gerade dabei waren den Standort zu wechseln und daher keine Führungen möglich waren. Prinzipiell klären sie über die schlechten Bedingungen auf, die für Elefanten in Gefangenschaft herrschen. Und Elefanten in Gefangenschaft gibt es in Nepal leider viele. Wir haben bei unserem Besuch sehr viele Elefanten gesehen, die vermutlich jahrelange Qualen erlebt haben, damit ihr Geist gebrochen werden kann, um z.B. Touristen bei Safari-Touren zu befördern oder auch für Transporte von Dingen für die Regierung zu erledigen. Wir haben die Werbung für SU4E in unserem Lieblingslokal in Sauraha entdeckt und uns kurzerhand dazu entschieden eine Mail mit der Anfrage einer Besichtigung hinzuschicken. Da die Organisation gerade an einen anderen Ort übersiedelt, war es leider zu dem Zeitpunkt nicht möglich dort vorbeizukommen. Nähere Informationen kann man bei Interesse auf deren Website: https://www.su4e.org/ nachlesen.
Lokale und Restaurants in Sauraha:
Rhino Restaurant: Nach unserer Ankunft wollten wir erst in der Nähe Mittagessen, da wir nach der langen Busfahrt etwas hungrig waren. Unser Host empfahl uns dieses Restaurant, welches von der Unterkunft in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar war. Wir saßen auf einer netten kleinen Terrasse, nicht an der Straße, sondern mit Blick auf den Wald. Das Essen war sehr authentisch und die Preise mehr als fair.
- Für 1x Veg. Momos, 2x Veg. Fried Rice, 1x 1l Wasser und 1x Kaffee haben wir umgerechnet € 4,20 bezahlt.




Sauraha Tandoori Kitchen & Lodge: Da wir Lust auf Naan hatten, besuchten wir dieses Restaurant. Wir spazierten von unserer Unterkunft in ca. 15 Minuten dorthin. Der Kellner war ziemlich ernst und hat sich eigentlich nur mit Consti unterhalten, mich keines Blickes gewürdigt. Das Essen war ganz gut, aber ein zweites Mal würden wir dennoch nicht dort essen. Das Ambiente war auch mit dem flackernden, grellen Licht nicht ganz so angenehm für uns. Ziemlich ungut war, dass der Kellner auf Constis Handy das W-Lan-Passwort eingeben wollte und dabei aber auch gleich selbst über Constis Account eine 5-Sterne-Bewertung auf Google einstellte. Ziemlich frech eigentlich.
- Für 1x Veg. Pakoda, 1x Dal Tadaka, 1x Mix. Veg. Curry, 1x Naan, 1x Butter-Naan, 1x Roti und 1x 1l Wasser haben wir umgerechnet ca. € 8,10 bezahlt.



Friends Cafe: Im Friends Cafe gibt es viel Platz und einen Innen- und Außenbereich. Man kann bei Schönwetter auf der netten Dachterrasse im Außenbereich sitzen und hat den Ausblick dabei auf die lange Touristenstraße in Sauraha. Das Personal war sehr freundlich und wir konnten dort mehrere Stunden mit unseren Laptops sitzen, um zu arbeiten. Bei den kleinen Tischen am Fenster ist dafür eine Steckdose vorhanden. Das Essen war in Ordnung, hat uns aber nicht umgehauen. Die Preise wurden in den letzten Monaten und Jahren wohl um einiges angehoben.
- Für 4x Americano, 2x 1l Wasser, 2x Pancakes, 1x Veg. Momos, 1x Veg. Sizzler, 1x Veg. Burrito haben wir umgerechnet ca. € 15,90 bezahlt.








Shantiko Kitchen: Wir lieben das Shantiko! Hier waren wir einmal zu Abend essen und am nächsten Tag von frühem Nachmittag an mehrere Stunden mit unseren Laptops, um zu arbeiten. Das Restaurant ist liebevoll eingerichtet und die Musikplaylist ist die beste überhaupt! Die Mitarbeiter sind sehr zuvorkommend und höflich und das Essen war wirklich super. Es gibt ganz unterschiedliche (auch westliche, nepalesisch interpretiert) und einige vegane Speisen. Dabei wird sehr auf gute Zutaten und Nachhaltigkeit geachtet. Man bekommt zu seiner Bestellung gratis Trinkwasser (kein Leitungswasser) dazu und es gibt sogar die Möglichkeit seine Wasserflasche gratis auffüllen zu lassen, um Plastik zu sparen. Der Kaffee aus der Aeropress ist eher leicht, aber wirklich gut und ein ganz besonderes Highlight war für mich der selbstgebackene Chocolate Chip Cookie, der nach der Bestellung frisch zubereitet und noch warm aus dem Ofen serviert wird.
- Für 1x Veg. Momos, 1x Veg. Pizza, 1x Veg. Katti Roll, 1x Chocolate-Chip-Cookie, 2x Kaffee, 2x Craftbier haben wir umgerechnet € 22,60 bezahlt.







Monalisa Khaja Ghar: Ein kleines, unscheinbares, familiengeführtes Restaurant, an dem man eher vorbeigeht. Wir haben an einem Tag zufällig in ihrem kleinen Shop sehr günstig Wasser und Bier eingekauft und der total freundliche Besitzer hat uns beim Verabschieden darauf aufmerksam gemacht, dass sie auch ein kleines Restaurant nebenan haben. Am nächsten Tag aßen wir dort zu Mittag und waren begeistert. Richtig gutes und sehr günstiges Essen! Die Flasche Wasser zum Essen bekommt man zum selben Preis, den sie auch in seinem Shop kostet (NPR 25,- = € 0,18).
- Für 2x 1l Wasser, 1x Veg. Pakauda, 1x Veg. Khali Set, 1x Veg. Chowmein haben wir umgerechnet € 5,80 bezahlt.


Weiterreise zu unserem nächsten Stopp:
Um von Sauraha nach Bandipur zu gelangen, fährt man erst mit dem Touristbus Richtung Pokhara und steigt aber in der Stadt „Dumre“ aus. Die Fahrt von den ca. 77 km bis Dumre dauerte bei uns aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse ca. 3 Stunden und für die Tickets bezahlten wir pro Person NPR 900,- (= € 6,35). Von Dumre aus sind wir mit dem Taxi noch die letzten ca. 13 km bis Bandipur gefahren. Diese Fahrt hat ca. 20 Minuten gedauert und uns gemeinsam NPR 600 gekostet (= ca. € 4,20). Das Taxi haben wir vorher nicht organisiert. Als wir am „Bandipur Gate“ in Dumre aus dem Touristenbus ausstiegen, stand dort direkt eines und der Fahrer sprach uns schon beim Rucksäcke aus dem Bus Laden an.


Das war unser Abenteuer in Sauraha. Was sagst du dazu? Könntest du dir vorstellen nach Sauraha zu reisen und eine Safari im Chitwan Nationalpark zu machen? Warst du vielleicht sogar bereits dort und hast ähnliche oder ganz andere Erfahrungen gemacht? Lass mich gerne an deinen Gedanken oder Erfahrungen teilhaben. Sollten noch Fragen offen sein, schreibe ebenfalls gerne einen Kommentar unten.
Alles Liebe
Jasmin
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