Bandipur - Stadt in den Bergen Zentral-Nepals:

Bandipur ist ein kleines Bergstädtchen auf ca. 1030m Höhe in Zentral-Nepal. Seine hübsche und autofreie Altstadt ist ein absoluter Ruhepol und damit starker Kontrast zu hektischen, größeren Städten, wie beispielsweise Kathmandu. Bandipurs Aussicht ist atemberaubend schön und an klaren Tagen kann man das gesamte in der Ferne liegende Annapurna-Gebirge sehen. Bei unserem Besuch trafen wir auf sehr wenige westlich aussehende Touristen und vermehrt asiatische Touristen. Am Wochenende sahen wir auch einige nepalesische Touristen, die sich in Bandipur erholen und Fotos vor den hübschen, alten Häusern im Newari-Stil machen. Wenn uns Einheimische vor unserer Reise nach Bandipur gefragt haben, wohin es als nächstes geht und wir mit „nach Bandipur“ antworteten, dann war die Reaktion eigentlich immer dieselbe: ein breites Lächeln und eine kurze Hommage an Bandipurs Schönheit, sowie Respekt für unsere Entscheidung. Bandipur ist vermutlich weniger geeignet, wenn man Action oder Party sucht, aber zur Erholung ist der Ort optimal. Bei einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt kann man in einem der netten Restaurants oder Cafes zur Ruhe kommen. Ein paar kleinere Wanderungen in der Natur sind aber ebenfalls möglich. Da wir für unseren Nepalaufenthalt ausreichend Zeit eingeplant hatten, sind wir sehr froh, dass wir auch ein paar Tage in Bandipur verbracht haben.
Unsere Low(er)-Budget Unterkunft in Bandipur:
Hotel Aagaman: Im Hotel Aagaman verbrachten wir insgesamt 4 Nächte und bezahlten pro Nacht umgerechnet ca. € 12,10 (exkl. Frühstück). Bei der Ankunft wurden wir bereits freundlich von der Vermieterin begrüßt und sie erwähnte sofort, dass, sollte uns unser Zimmer nicht zusagen, sie uns nach zwei Nächten ein anderes weiter oben geben könnte. Wir bekamen nämlich eines im ganz untersten Stockwerk, aber es passte für uns eigentlich ganz gut. Glücklicherweise hatten wir eines mit Fenstern an der Sonnenseite und so war es bereits morgens schön hell. Da wir ohnehin nur abends und nachts im Zimmer Zeit verbrachten und wir auch wussten, dass wir die günstigste Zimmervariante gebucht hatten, störte es uns nicht weiter. Warmes Wasser gab es leider beim Duschen nicht wirklich, aber das hatten wir auch in Sauraha bereits so erlebt. Ich kann mir vorstellen, dass die Solarduschen im Sommer besser funktionieren. Die Lage des Hotels war für uns optimal. In einem wirklich schönen und kurzen Spaziergang (ca. 5 Gehminuten) konnten wir in der Altstadt sein, um dort zu essen. Im Hotel selbst aßen wir nur einmal bei der Ankunft. Das Essen war in Ordnung, aber nicht überwältigend und so beschlossen wir die nächsten Tage verschiedene Restaurants und Cafes in der Altstadt auszuprobieren. Ein Pluspunkt ist auch, dass man mit dem Taxi von Dumre direkt zum Hotel gebracht werden kann. Wenn man ein Hotel in der Altstadt wählt, muss das Taxi aufgrund der autofreien Zone vor dieser stehenbleiben und man muss sein Gepäck dann durch die Altstadt bis zur Unterkunft zu Fuß (auch über einige Stufen) befördern.




Unsere Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten in Bandipur:
Bandipur Bazar: Die Altstadt von Bandipur ist wirklich sehenswert. Die Stimmung ist dort so ganz anders als überall sonst in Nepal. Optisch besticht es durch all die alten Häuser im Newari-Stil. Die Fußgängerzone ist sauber und, anders als im Rest Nepals, liegt nirgendwo Müll am Boden. Hier kann man gut zur Ruhe kommen, in dem man einfach durch die kleinen Gassen schlendert und in einem der vielen netten Restaurants und Cafés einkehrt. Viele Lokale haben einen kleinen Balkon mit Tischen, von dem aus man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegenden Berge hat. Bei Sonnenschein ist das kleine Städtchen mit den rosa Blüten des Rhododendron, die oberhalb der Köpfe ranken, fast schon kitschig schön.







Siddha Cave: In einer ca. 45-minütigen Wanderung von Bandipur aus, kann man die Siddha Cave erreichen. Mit einer Höhe von ca. 50 Metern und einer Tiefe von ungefähr 430 Metern ist sie Nepals größte und Asiens zweitgrößte Höhle. Für die Besichtigung dieser Kalksteinhöhle empfiehlt es sich auf jeden Fall Kleidung anzuhaben, die schmutzig werden darf und auch gute Sportschuhe sind unerlässlich, da man in der Höhle ein paar Passagen mit Hilfe eines Seils zum Festhalten klettern muss und die Steine dort ziemlich rutschig sind. Wir waren außerdem sehr froh darüber unsere Stirnlampen eingepackt zu haben, denn in der Höhle gibt es natürlich kein Licht und es ist für das Klettern sinnvoll die Hände frei zu haben. Für den Eintritt bezahlt man NPR 100,- (= ca. € 0,70) und da man sich in der Höhle ohne Guide nicht bewegen sollte bzw. darf, bezahlt man für den Guide, den man vor Ort bekommt, noch einmal NPR 100,- (= ca. € 0,70) pro Person. Der Guide hatte eine Stirnlampe und auch eine große Taschenlampe dabei, um die verschiedenen Kalksteinformationen zu beleuchten und die Schlafplätze der Fledermäuse zu zeigen. In der Höhle zu gehen war für uns ziemlich interessant. Besonders in dem Raum zu stehen, der selbst die Temperatur regelt. Im Sommer ist dieser angeblich kühl und im Winter richtig warm. Im Sommer kann man wohl nicht so tief in die Höhle hineingehen, da dann ein großes Wasserbecken vorhanden ist, das aber vor dem Winter jedes Jahr absickert. Für diese geringen Kosten ist das schon eine Attraktion, die man sich hier in Bandipur ansehen kann, wie wir finden. Wenn man nicht zu müde ist, kann man den Wanderweg wieder zurückgehen. Die Wanderung zurück ist sicherlich anstrengender, da es hauptsächlich bergauf geht. Wir wollten aber noch etwas anderes ausprobieren und sind daher nach der Besichtigung der Höhle noch weiter hinunter gegangen bis in die nächste Ortschaft „Bimalnagar“. Von dort aus war es ein Spaziergang (allerdings neben einer großen Straße) bis zur Lower Station von „Bandipur Cablecar“. Am Weg den kleinen Hügel hinauf zur Seilbahn kommt man an einigen Figuren vorbei, wie auch an der imposanten Statue von Lord Shiva, einem der drei wichtigsten Götter im Hinduismus. Mit der Seilbahn kann man dann hinauf zur Top Station nach Bandipur fahren. Für eine Einzelfahrt (also nur hinauf, nicht wieder hinunter) haben wir NPR 400,- (= ca. € 2,80) pro Person bezahlt. Die Fahrt ist nicht sehr lang, aber der Ausblick umso schöner. Der letzte Teil der Strecke ist ganz schön steil und hat uns ganz gut gefallen.








Wanderung nach Ramkot: Eine wirklich schöne Wanderung ist die nach Ramkot, ein noch sehr ursprüngliches Dorf, in dem man das authentische Leben der Nepalesen in Bergdörfern beobachten kann. Im Dorf selbst gibt es nicht viel für Touristen zu tun. Wir haben uns eine Flasche Wasser gekauft und sie ausgetrunken während wir die Eindrücke des Bergdorfes auf uns wirken ließen. Hier ist definitiv der Weg das Ziel. Von Bandipur aus braucht man gute eineinhalb Stunden bis in das Dorf. Uns hat vom Start weg ein total lieber Straßenhund begleitet. Es hat uns total Spaß gemacht im Sonnenschein bei bestem Ausblick mit unserem vierbeinigen Freund zu spazieren. Am Hinweg haben wir den süßen Panoramaweg verpasst und sind irgendwie hintenrum im Dorf angekommen. Für den Rückweg fanden wir dann aber den beliebten Weg, der ein bisschen abenteuerlicher ist. Wer gerne auf einer entspannten Wanderung in der Natur für ungefähr 3 Stunden unterwegs sein möchte, für den ist dieser Trail perfekt.








Viewpoint, Thani Mai Temple & Mini Great Wall: Ganz in der Nähe befindet sich ein Hügel, den man in ungefähr 10 Minuten zu Fuß erreichen kann. Man wandert über die Mini Great Wall bis zum Aussichtspunkt hinauf. Dort befindet sich auch ein kleiner Tempel. Besonders zu Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ist es empfehlenswert den Ausblick von oben zu genießen. Wir waren zu Sonnenuntergang dort und haben beobachtet, wie die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Ein wirklich schönes Erlebnis, das man so einfach haben kann, da der Ort so schnell und gut zu erreichen ist. Da man am Rückweg von der Ramkot-Wanderung hier vorbeikommt, kann man diese beiden Aktivitäten auch gleich miteinander verbinden, so wie wir es gemacht haben.








Lokale und Restaurants in Bandipur:
Cafe Red Castle: Dieses Café ist ein wenig größer und hat einen netten Bereich im oberen Stockwerk mit Lounge-Stühlen und niedrigen Tischen. Außerdem gibt es zwei kleine Tische auf dem Mini-Balkon, falls man bei Schönwetter die Aussicht genießen möchte. Wir haben in diesem Café unseren Arbeitstag mit unseren Laptops verbracht und ein Frühstück genossen. Der Kaffee ist auch ganz ok und die Kuchen recht gut. Wir hatten den Bananenkuchen, der mir persönlich nicht geschmeckt hat, aber der Walnuss-Brownie war dafür der Wahnsinn.
- Für 3x Americano, 1x Bananenkuchen, 1x Walnuss-Brownie, 1x 1l Wasser haben wir umgerechnet € 8,70 bezahlt.
- Für 2x Frühstück, 4x Americano, 1x Walnuss-Brownie, 1x 1l Wasser, 2x Ingwertee, 1x Apfelkuchen haben wir umgerechnet ca. € 18,20 bezahlt.





Pratiksha Restaurant & Sweet House: Wenn ich an das Sweet House denke, verfalle ich sofort ins Schwärmen. Hier gibt es die besten Pancakes – groß, dick, fluffig und man kann sie in verschiedenen Varianten bestellen: mit Honig, mit Schokosauce und Bananen, mit Erdnusbutter und Bananen etc. Zweimal haben wir hier Pancakes gefrühstückt und dazu noch Momos gegessen. Denn hier gibt es Momos auch in einer süßen Variante: mit Schokosauce und Bananen oder mit Erdnussbutter und Bananen. Genial! Die Besitzerin macht außerdem in ihrer kleinen Außenküche ganz frisch Doughnuts und andere gebackene Kringel, die man dann auch „to-go“ mitnehmen kann. Aus unserer Sicht: absolut empfehlenswert!
- Für 2x Tee, 1x 1l Wasser, 2x Pancakes, 1x süße Momos haben wir umgerechnet € 7,- bezahlt.




The Samay Baji: Ein bisschen versteckter und nicht ganz direkt an der Hauptstraße der Altstadt befindet sich dieses kleine Restaurant. Hier bekommt man authentische Küche serviert und kann auch einige Newari-Speisen probieren. Alles, was wir bestellt hatten, war ausgezeichnet. Das beste Abendessen, das wir in Bandipur hatten, wie wir finden.
- Für 1x 1l Wasser, 1x Veg. Momos, 1x Veg. Chowmein, 1x Veg. Curry mit Reis, 1x Chapati haben wir umgerechnet € 7,40 bezahlt.




Samsara Bandipur: Das Samsara ist ein kleines Lokal, das aber noch ein paar mehr Sitzplätze auf einer Art Terrasse hat, wenn man die Stufen hinauf geht. Dort oben gibt es auch eine Toilette, allerdings besteht diese aus einer Hocktoilette, also diesem „Porzellanloch“ im Boden. Das Essen war ausgezeichnet und hat uns ausgesprochen gut geschmeckt.
- Für 1x 1l Wasser, 1x Veg. Momos, 1x Veg. Curry, 1x Dal Fry, 1x Plain Roti extra haben wir umgerechnet € 7,- bezahlt.



Cafe Active Ant Bandipur Best Organic Restaurant & Cafe: Hier handelt es sich um ein kleines und unscheinbares Restaurant, das aber dann doch ein paar Tische hat, wenn man durch die schmale Eingangstüre geht. Das Essen hier hat uns auch gut geschmeckt und die Mitarbeiter waren zuvorkommend und freundlich. Da sie kaum Wechselgeld hatten, gaben wir etwas mehr Trinkgeld als gewöhnlich.
- Für 1x 1l Wasser, 1x Dragon (Bier), 1x Bhatmas Sadeko, 1x Veg. Momos, 1x Veg. Sandwich, 1x Veg. Curry mit Chapati haben wir umgerechnet € 10,50 bezahlt.





Falcha Food & Drink: Hier waren wir aufgrund vieler sehr guter Bewertungen im Internet. Uns persönlich hat das Essen aber nicht sonderlich gut geschmeckt. Es war günstig, aber wir hätten nicht noch einmal dort essen wollen.
- Für 1x 1l Wasser, 1x Nepali Ricebeer, 1x Veg. Momos, 1x plain Bara, 1x Dal Fry mit Roti, 1x Veg. Curry mit Roti haben wir umgerechnet € 7,- bezahlt.





Weiterreise zu unserem nächsten Stopp:
Für die Weiterreise nach Pokhara benötigten wir erst ein Taxi, das uns von Bandipur nach Dumre brachte. Die Taxifahrt dauerte ca. 20 Minuten und kostete uns gemeinsam NPR 600,- (= € 4,20). Von dort aus konnten wir in den Touristbus zusteigen, der von Sauraha nach Pokhara unterwegs war. Für diese Tickets bezahlten wir NPR 1000,- pro Person (= ca. € 7,-). Von Dumre nach Pokhara fuhren wir dann noch ungefähr 3 Stunden.
Das war unser Abenteuer in Bandipur. Was sagst du dazu? Könntest du dir vorstellen nach Bandipur zu reisen? Warst du vielleicht sogar bereits dort und hast ähnliche oder ganz andere Erfahrungen gemacht? Lass mich gerne an deinen Gedanken oder Erfahrungen teilhaben. Sollten noch Fragen offen sein, schreibe ebenfalls gerne einen Kommentar unten.
Alles Liebe
Jasmin
Wo möchtest du jetzt hin?