
Nepal

Nepal liegt in Südasien und grenzt im Norden an China bzw. Tibet und im Süden an Indien. Es ist neben Tibet das durchschnittlich am höchsten gelegene Land der Welt, da 40% des Landes über 3000m liegen.
Die etwa 31 Millionen Einwohner gehören insgesamt 100 verschiedenen Volksgruppen an. Das nepalesische Kastensystem entwickelte sich parallel zum indischen. In der Praxis ist die Kastenzugehörigkeit häufig an den Wohlstand gebunden.
Nepal lässt sich in drei Hauptregionen gliedern: das südliche Terai, das Mittelland und die Hochgebirgsregion. Mit dieser Gliederung gehen auch sozioökonomische, kulturelle und ethnische Aspekte einher. Obwohl das Terai nur 14% der Landesfläche ausmacht, leben dort ca. 47% der Einwohner. Es ist die landwirtschaftlich wertvollste Region, auf Grund des ganzjährig frostfreien Klimas und der fruchtbaren, erosionsfreien Böden. Das Mittelland erreicht Höhen bis 3000m. Hier leben auf 30% der Landesfläche ca. 45% der Bevölkerung. In der Hochgebirgsregion reichen Sommersiedlungen mit Weidewirtschaft bis 5000m. Insgesamt ist die Hochgebirgsregion Nahrungsmitteldefizitgebiet und die Haupteinnahmequelle der Tourismus. Das Zufußgehen ist in der Hochgebirgsregion ebenso wie im Mittelland immer noch die wichtigste Fortbewegungsart.
Auf Grund der Landschaftsstruktur weist Nepal nur ein wenig ausgebautes Straßennetz auf. Lange Zeit verfügten nur das Kathmandu- und das Pokhara-Tal über eine Straßenanbindung, wobei Kathmandu erst in den 1950er und Pokhara in den 1970er Jahren Straßenanschlüsse erhielten.
Fläche:
147.181 km²
Einwohner:
31,1 Mio.
Hauptstadt:
Kathmandu
Sprache:
Nepali
Währung:
1 Nepalesische Rupie (NPR) = 100 Paisa
Religionen:
80,6 % Hindus, 10,7 % Buddhisten, 4,2 % Muslime, 4,5 % andere
Visum:
Ein Visum kann bei der zuständigen Vertretungsbehörde Nepals in Wien beantragt werden. Ebenso kann ein Touristenvisum aber auch bei der Einreise („on arrival“) am Flughafen Kathmandu und an anderen Grenzpunkten ausgestellt werden. Wir haben unser 90-Tage-Visum vorab bei der Embassy of Nepal in Vienna mittels ETA-Verfahren (Electronic Travel Authorization) beantragt. Hierfür muss man nicht mehr persönlich bei der Botschaft auftauchen, sondern sendet alle benötigten Dokumente online und erhält kurze Zeit später das Visum per Mail. Die Kosten betragen € 30,- für 15 Tage, € 50,- für 30 Tage und € 125,- für 90 Tage Aufenthalt (Stand: 2024).
Auf folgender Website ist der Verlauf genau erläutert: hier
Wetter und Klima:
In Nepal gibt es die vier Jahreszeiten: Frühling (März bis Mai), Sommer/Monsunzeit (Juni bis August), Herbst (September bis November) und Winter (Dezember bis Februar).
Durch die enormen Höhenunterschiede gibt es auch verschiedene Klimazonen. Im Terai im Süden herrscht subtropisches Klima mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 25°C. Im Sommer kann es hier aber auch sehr heiß und feucht werden und im Winter ist es eher trocken und mild. Im Mittelland herrscht gemäßigtes Klima mit Durchschnittstemperaturen im Jänner bei ca. 10°C und im Juli um die 24°C. In der Hochgebirgsregion findet man alpines Klima mit fast ständigen Temperaturen unter 0°C und mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Landschaften.
Als beste Reisezeiten für Trekking im Himalaya gelten die Monate zwischen Mitte Februar und Mitte Mai und auch die zwischen Ende September und Anfang Dezember.
Transport:
Die Straßen in Nepal sind, wie oben bereits beschrieben, im Vergleich sehr schlecht ausgebaut. Wichtige touristisch erschlossene Städte sind aber mit Busrouten verbunden.
Inlandsflug: An weiter entfernte, höher gelegene Orte kann man per Inlandsflug gelangen. Hier hat man oft eine wunderbare Aussicht auf die umliegende Berglandschaft. Allerdings ist die Möglichkeit zum Start der Flugzeuge häufig an das Wetter gebunden und es kann sein, dass man eine Zeit lang darauf warten muss.
Local Bus: Eine Fahrt mit dem Local Bus ist eine ganz eigene Erfahrung. Die Einheimischen fahren damit und in den meisten Fällen ist der Bus sehr voll.
Tourist Bus: Mit dem Touristenbus bucht man im Vorfeld einen Sitzplatz per Ticket und hat damit ein wenig mehr Komfort als im Local Bus. Oft sind diese Sitzplätze gut gepolstert, was auf der rüttelnden Fahrt über die löchrigen Straßen schon ein Vorteil sein kann.
Mini-Bus: In Kathmandu kann man beim Ratna-Park in diese kleinen Vans steigen. Vorher nennt man einfach beim ersten Bus der Reihe sein gewünschtes Ziel und der Conductor sagt dann, ob es auf der Route liegt oder nicht. Für wenige Cents kommt man so wunderbar an verschiedene Orte rund um Kathmandu. In die Busse passen oft sogar so 20 Leute, wenn man eng aneinandergekuschelt sitzt.
Taxi: Vom Flughafen in die Stadt kommt man am einfachsten per Taxi. Und auch sonst kann man kürzere Strecken in eines, der in Kathmandu am Straßenrand stehenden Autos hüpfen. Für den dichten Verkehr in der Stadt muss man aber auch viel Geduld mitbringen.
Fahrradrikscha: Am Straßenrand stehen in den Städten häufig die bunten Fahrradrikschas herum, die nur darauf warten, dass ein Tourist einsteigt. Da wir gerne zu Fuß gehen, haben wir dieses Verkehrsmittel allerdings bisher nie genutzt.
Geld abheben in der Landeswährung:
Bei den meisten Automaten sind Abhebungen auf entweder 25.000 oder 35.000 nepalesische Rupien (NPR) begrenzt und es gibt immer eine Abhebegebühr von ca. 700 NPR (= ca. € 5,-). Wir haben während unserer Reise jedes Mal den Höchstbetrag behoben und es wurden meist um die € 252,- abgezogen. Hier ist ein großer Vorteil, wenn nicht auch noch zusätzlich Gebühren für das Abheben durch die eigene Bank anfallen. Wir haben deswegen möglichst nur mit unserer DKB-Karte Geld abgehoben. Allerdings mussten wir oft den Automaten wechseln und mehrere durchprobieren, weil es häufig einfach nicht funktioniert hat.
Wandern im Himalaya:
Das Wandern im Himalaya ist bei Touristen natürlich sehr beliebt und daher gibt es auch unzählige Agenturen, die verschiedene Packages dafür anbieten. Wanderer müssen jedenfalls ein gültiges TIMS-Certificate vorweisen, das bei verschiedenen Stellen erworben werden kann. Außerdem müssen Wanderer laut einem Beschluss aus dem Jahr 2023 einen lizenzierten Trekking-Guide buchen und mit diesem die Wanderung unternehmen. Für zu erwerbendes Wanderequipment stehen unzählige kleine Shops in den Städten bereit, in denen man sich auch zu günstigen Preisen gut ausrüsten kann.
Weiterreise auf dem Landweg:
Angeblich ist es ausländischen Staatsangehörigen derzeit nicht erlaubt von Nepal aus auf dem Landweg nach China einzureisen. Ob das wirklich stimmt, kann ich allerdings nicht bestätigen. Die Weiterreise nach Indien ist für ausländische Staatsangehörige nur an den Grenzübergängen Sonauli/Belahiya und Raxaul/Birgunj möglich. Kurzfristige Schließungen einzelner Grenzübergänge sind allerdings jederzeit ohne Vorankündigung möglich.
Wissenswertes:
- Die Begrüßung in Nepal lautet „Namaste“. Dabei legt man die Handflächen vor der Brust aneinander (Anjali Mudra) und neigt den Kopf etwas. Wörtlich übersetzt bedeutet es „Ich verbeuge mich vor dir.“ Der übertragene Sinn ist geht aber viel tiefer. Mahatma Ghandi zum Beispiel hat folgende berühmte Definition für den Begriff geprägt (Zitat): „Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum residiert. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide eins sind.“
- Nepals Nationalgericht heißt „Dal Bhat“, also Linseneintopf (Dal) mit Reis (Bhat). Meist wird im Restaurant ein „Nepali Thali Set“ bestellt. Thali bezeichnet die große Metall-Schale, in der eine Variation mehrerer kleiner Gerichte (oft in kleinen Schälchen) zu finden ist. Es gibt manchmal kleine Abweichungen aber immer ist im Thali Set natürlich Dal Bhat enthalten, außerdem findet man meist noch Gemüse roh (Karotten-/Gurkenscheiben etc.), selbstgemachtes Achar (Chutney/Paste aus scharf eingelegtem und gewürztem Gemüse oder Obst), Saag (Spinat), Kartoffeln und/oder anderes gedünstetes Gemüse (Tarkaari), Papadam (kleines, dünnes, frittiertes Fladenbrot) und ein kleines Schälchen mit Joghurt als Dessert. Es handelt sich also um ein ganzes Menü und beinhaltet sozusagen Vor-, Hauptspeise und Dessert. Ich persönlich kann hier nur vom vegetarischen Thali Set berichten, aber es gibt sie natürlich auch mit Fleisch. Es ist jedenfalls immer der Fall, dass während dem Essen noch einmal nachgefragt wird, ob man gerne noch mehr Reis oder Dal oder sonst etwas haben möchte. Denn in Nepal gilt grundsätzlich, dass man von einem Thali Set satt wird, daher kann man so oft nachbekommen, bis das der Fall ist. FunFact: Nepalesen essen Dal Bhat bis zu zweimal täglich – jeden Tag.
- Ein weiteres sehr bekanntes und beliebtes Gericht sind „Momos“, die ihren Ursprung genau genommen in Tibet haben. Die kleinen Teigtaschen sind je nach Wunsch mit Gemüse, Käse und/oder Fleisch gefüllt und werden mit einer orangefarbenen Dipsauce (manchmal auch einer zweiten, scharfen Sauce) serviert. Man bekommt im Regelfall 10 Stück, wenn man Momos bestellt (manchmal auch weniger). Es gibt sie in verschiedenen Varianten, zum Beispiel „steamed“ (= gedämpft), „kothey“ (= erst gedämpft, dann auf einer Seite in der Pfanne angebraten), „chili“ (= mit scharfer Sauce und ev. Paprika), „Jhol“ (in einer würzigen Suppe), „fried“ (= frittiert), etc.
- Wenn man z.B. durch die Hauptstadt spaziert braucht man einen starken Magen. Denn nicht nur, dass es staubig und schmutzig ist, oft Müll auf den Straßen herumliegt, so findet man auch an vielen Ecken Stände, an denen ausgeweidete Tierkörper hängen und sieht deren Köpfe und manchmal Innereien auf Tresen liegen. Das ist in Nepal nichts Ungewöhnliches. Hier kauft man Fleisch eben bei diesen kleinen Fleischereien/Metzgereien und kann auch direkt sehen, wie die Tiere „zerlegt“ werden. Abgepacktes Fleisch im Supermarkt, wie bei uns, gibt es hier nicht. Wenn du in Nepal Fleisch isst, muss dir klar sein, dass es ziemlich wahrscheinlich von so einer Stelle kommt.
- Stell dich darauf ein, dass du dich als Mensch aus der westlichen Welt in Nepal öfter mal ekeln wirst. Denn die Nepalesen rotzen, was das Zeug hält. Sie ziehen laut auf und spucken es anschließend auf die Straße. Das ist hier völlig normal und keiner sonst ekelt sich davor. Egal ob weiblich, männlich, jung oder alt – es gehört zu den Nepalesen, wie die Luft zum Atmen. Du hörst die für uns ungewohnten und daher ziemlich unangenehmen Geräusche gefühlt dauernd und an jeder Ecke. Wir konnten uns während unserer Zeit dort jedenfalls nie daran gewöhnen.
- Achtung im Verkehr! Er ist laut, chaotisch und in den Städten immer sehr dicht. Gehwege gibt es selten. Hier teilen sich Autos, Motorräder, Fahrräder, Rikschas und Fußgänger eine (oft löchrige) Straße. Es herrscht übrigens Linksverkehr, weshalb wir, die den Rechtsverkehr automatisiert haben, beim Schauen besonders gut achtgeben müssen. Oft kommt man im dichten Verkehr zu Fuß am besten voran. Allerdings ist so manches Wechseln der Straßenseite eine Herausforderung. Hier geht man einfach vorsichtig, aber stetig weiter und passt die Geschwindigkeit an den vorbeifahrenden Fahrzeugen an, um nicht zu kollidieren. Außerdem wird aus verschiedensten Gründen andauernd gehupt. Weil der Verkehr so dicht ist und alle durcheinander fahren, ist das Hupen wichtig, um aufmerksam zu machen. Auch, wenn wir sehr viele ziemlich knappe Situationen beobachtet haben, ging es sich doch immer aus. Ja, der Verkehr wirkt chaotisch und hektisch und Fahrspuren haben offensichtlich keine große Bedeutung, aber als aggressiv würde ich Nepals Verkehr nicht bezeichnen. Im Gegenteil: hier wird Rücksicht genommen und alle sind sehr aufmerksam. Sonst würde es wohl auch nicht so gut funktionieren.
Hier kommst du zu den Blog-Beiträgen unserer Nepal-Reise:
16.02.2025
Nepal
– Grüße vom Dach der Welt

Hier ist mein Blogbeitrag zu unserer Reise durch Nepal im Nov./Dez./Jän. 2024/2025. Es gibt Infos zu unserer Anreise und zu jedem einzelnen Stopp unserer 8-wöchigen Individual-Reise, wie zum Beispiel den Everest Basecamp Trek. Ja, richtig gelesen. Interesse? Schau doch einfach rein…
14.03.2025
Everest Basecamp Trek
– Wanderung zum Mount Everest

In 12 Tagen ins Everest Basecamp und zurück. Hier kannst du die Route einsehen und von unseren Erfahrungen im November 2024 lesen.
15.03.2025
Kathmandu
– Nepals wuselige Hauptstadt

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Kathmandu im Nov./Dez. 2024.
16.03.2025
Sauraha
– Ort am Chitwan-Nationalpark

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Sauraha und zu unserer Safari im Chitwan-Nationalpark im Dez. 2024.
17.03.2025
Bandipur
– Stadt in den Bergen Zentral-Nepals

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Bandipur im Dez. 2024.
18.03.2025
Pokhara
– Stadt am Phewa-See

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Pokhara im Dez. 2024/Jän. 2025.
18.03.2025
Lumbini
– Buddhas Geburtsort

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Lumbini im Jän. 2025.
18.03.2025
Von Nepal bis Indien
– Einreise auf dem Landweg

Wir sind im Jän. 2025 von Nepal nach Indien weitergereist. Allerdings sind wir dabei nicht geflogen, sondern über haben die Einreise per Landweg ausprobiert. Unsere Erfahrungen und eine kleine Anleitung dazu habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.
18.03.2025
Nepal
– Unsere Kosten

Hier findest du die genaue Aufschlüsselung aller Kosten unserer 8-wöchigen Nepal-Reise im Nov./Dez. 2024 & Jän. 2025 – einzeln zu jedem Stopp und auch die Gesamtsumme und unser durchschnittliches Tagesbudget am Ende des Beitrages. Inklusive der Kosten vom Everest Basecamp Trek.