Nepal – Grüße vom Dach der Welt

Auf Nepal waren wir richtig neugierig und haben uns total darauf gefreut, dieses Land zu bereisen und zu erkunden. Wir haben uns zuvor, um ehrlich zu sein, wenig mit dem Land beschäftigt und wussten lediglich, dass hier im Himalaya-Gebirge einige der höchsten Berge der Welt stehen und man verschiedene Wanderungen machen kann. Es hat sich dann aber gezeigt, dass das Land noch so viel mehr zu bieten hat. Dazu aber später mehr. Vor unserer Ankunft hatten wir jedenfalls nur das eVisum, den Flug von Sri Lanka aus und für die ersten 4 Nächte ein Homestay in der Hauptstadt Kathmandu gebucht, mehr nicht.

Unsere Anreise nach Nepal

Für unseren Flug von Sri Lanka nach Nepal bezahlten wir knappe € 241,- pro Person und hatten eine Zwischenlandung in Delhi (Indien). Ursprünglich hätte das Flugzeug in Colombo schon um 08:20 starten sollen. Die Landung wäre dann gegen 11:50 in Delhi gewesen und nach einem längeren Aufenthalt dort hätten wir um 18:45 wieder starten sollen, um in Kathmandu um 20:40 zu landen. Ungefähr drei Wochen zuvor allerdings änderten sich die Flugzeiten zu unserem Vorteil. Der erste Flug blieb gleich, aber der zweite wurde auf 14:00 vorverlegt, sodass wir kaum Wartezeit zwischen den beiden Flügen hatten und früher, schon gegen 16:00, in Kathmandu landeten. Darüber waren wir natürlich nicht unglücklich.

Da wir diesmal automatisch und ohne Aufpreis 20kg Aufgabegepäck dabei hatten und bei der letzten Zwischenlandung in Indien weniger gute Erfahrungen mit den ständigen Gepäck-Checks gemacht haben, nutzten wir das diesmal gerne. Natürlich in der Hoffnung, dass unser Gepäck es dennoch bis zum Endziel Kathmandu schaffen würde. Es war definitiv eine Erleichterung sich auf den Flughäfen nur mit unseren Technik-Rucksäcken und einer extra Tasche und Wäschebeutel zu bewegen. Wie erwartet wurde bei der Zwischenlandung in Indien wieder viel Tamtam um Gepäckkontrollen gemacht und unser Handgepäck wurde insgesamt dreimal bis zum Einstieg ins Flugzeug durchgesehen. Dabei mussten wir jedes Mal alles komplett ausräumen und oft auch jede einzelne Flüssigkeit in Fläschchen, die wir dabei hatten, erklären. Zum Glück aber hatten wir diesmal keine Nagelschere im Gepäck, also wurden wir ohne weitere Probleme durchgelassen. Oft lässt es sich ja einfach nicht vermeiden, aber wenn doch, dann würden wir in Zukunft immer eher Flüge wählen, die keine Zwischenlandung in Indien haben.

Einreise:

Nach Ankunft konnten wir uns bei der Immigration für Personen, die bereits ein eVisa eingereicht und bekommen haben, anstellen. Wir haben unser 90-Tage-Visum nämlich vorab bei der Embassy of Nepal in Vienna mittels ETA-Verfahren (Electronic Travel Authorization) auf dieser Website beantragt, weil uns das als die angenehmere Variante erschien. Das ist relativ einfach und man kann bereits alles online per Mail übermitteln und muss dafür nicht mehr zur zuständigen Vertretungsbehörde Nepals in Wien. Soviel ich weiß, kann aber auch ein Touristenvisum bei der Einreise („on arrival“) erworben werden.

Jedenfalls gab es da für uns den ersten Schreck-Moment, denn wir hatten beim Ausfüllen des Visaantrages unsere Reisepass-Nummer ohne den Buchstaben „U“ am Anfang eingegeben, eben nur die Ziffern. Der Name und Ziffern waren alles identisch, aber weil eben dieser Buchstabe fehlte und Consti an einen sehr grimmigen Einreise-Beamten geraten war, machte der (also der Beamte, nicht Consti) wegen dem fehlenden „U“ einen riesigen Aufstand und kurz sah es so aus, als würde er Consti nicht einreisen lassen. Ich stand am Schalter daneben, mit meinem eVisa, das genauso, ohne den Buchstaben vor der Passnummer, ausgefüllt war und die freundliche Dame stempelte kommentarlos alles ab und lies mich durch. Ich blieb aber neben Consti stehen und wartete, hielt immer wieder mein Formular hin, um zu zeigen, dass ich die Stempel bereits bekommen hatte, der Beamte würdigte mich aber keines Blickes, bis er Consti endlich doch auch durchließ. Das war ganz schön aufregend, zumal wir ja mit einer einfachen Einreise gerechnet hatten, da wir uns bereits im Vorfeld um das Visum gekümmert hatten. Für unser 90-Tages-Visum bezahlten wir übrigens pro Kopf € 125,-, die wir aber eben bereits in Wien an die Embassy of Nepal in Vienna überwiesen haben.

Nach diesem ersten Schock bei der Immigration stellten wir am Gepäckband fest, dass es auch unsere größeren Rucksäcke bis Kathmandu geschafft hatten. Juhuuu, wenigstens das klappte auf Anhieb!

Geld in der Landeswährung bekommen:

Danach starteten wir direkt zu den zwei Bankomaten (ATMs), die wir finden konnten und ich wollte Geld in der Landeswährung mit unserer DKB-Karte abheben. Die DKB-Visa-Debitkarte haben wir uns extra für die Reise zugelegt, da man mit ihr weltweit Geld beheben können soll und dabei von der DKB keine Abhebegebühren verrechnet werden. In Sri Lanka war sie uns bereits ein sehr treuer Begleiter und wir hatten nur einmal Probleme beim Abheben, was sich in diesem Fall allerdings noch als Segen für uns herausstellte (lies dazu meinen Beitrag: „Sri Lanka – Vorsicht, Scammer!“) Bei beiden ATMs am Flughafen in Kathmandu jedoch gab es bei unserem Versuch eine Fehlermeldung und wir bekamen somit erstmal kein Geld. Consti und ich probierten es noch mit unseren Kreditkarten, aber bei beiden kamen dieselben Fehlermeldungen. An dieser Stelle wurde uns schon ein bisschen heiß. Fragt uns nicht, wie das ging, aber aus irgendeinem Grund konnte Consti glücklicherweise noch auf die Mobilen Daten mit der Local Sim-Card aus Sri Lanka zugreifen. Damit loggte er sich schnell in die Card Complete-App ein und stellte fest, dass er das Abheben am Bankomaten bei seiner Karte noch nicht freigeschalten hatte. Dies erledigte er sofort und siehe da – endlich spuckte der Automat auch Geld aus (leider natürlich mit hohen zusätzlichen Gebühren). Puh! Was für eine Erleichterung! Warum die DKB-Karte hier nicht funktioniert hat, ist uns gänzlich unklar. Wir wissen jetzt allerdings, dass sie auch bei manchen Automaten in der Hauptstadt nicht funktioniert. Man muss mehrere von unterschiedlichen Banken ausprobieren, bei den Automaten mancher Bankinstitute klappt es dann. Am Flughafen jedoch sahen wir nur die beiden ATMs und hätten keine andere Wahl gehabt. Die Geschichte zeigt jedenfalls, wie wichtig es ist, sich beim Reisen nicht nur auf eine Karte zu verlassen, sondern immer mehrere für den Notfall dabei zu haben.

Lokale Sim-Karte mit Datenvolumen:

Nachdem wir Bargeld in der Landeswährung in der Hand hatten, gingen wir weiter Richtung Ausgang und sahen sofort den Ncell-Stand, bei dem wir uns für eine Local-Sim-Card anstellten. Wir entschieden uns für ein Paket mit 20 GB Datenvolumen und 599 Min Telefonie im Inland, gültig für 28 Tage um umgerechnet € 4,88. Für den Kaufabschluss benötigten wir den Reisepass und ein Passfoto, welches wir für solche Fälle dabei hatten. Sollte man kein Passfoto haben, machen die Mitarbeiter vom Stand eines und drucken es für 50 NPR (= ca. € 0,35) auch gleich für den Antrag aus. Wenn man länger als ein Monat im Land ist, kann man die Sim-Card sehr einfach bei den unzähligen Ncell-Ständen in den Städten oder auch online über die App für jeweils weitere 28 Tage wieder aufladen.

Fahrt vom Flughafen in die Stadt:

Direkt neben dem Ncell-Stand befand sich ein Taxi-Stand und wir buchten uns dort einfach ein Taxi zu unserer Unterkunft in Thamel in Kathmandu. Wir hatten keinen Vergleich und auch keine Information wie teuer eine Fahrt vom Flughafen in die Stadt sein würde. Der Pauschalpreis von 1000 NPR (= ca. € 7,-) schien uns aber nicht zu hoch und wir waren ganz froh, direkt eine Lösung gefunden zu haben. Der Herr am Schalter notierte die Adresse unserer Unterkunft und rief einen weiteren Mann, der uns abholte und durch den restlichen Bereich zum Parkplatz führte. Dort wies er uns einen Fahrer zu, der nicht sehr glücklich mit der Fahrt zu sein schien. Im Auto fragte er uns, wohin wir wollten und wir gaben ihm nochmals die Adresse, damit er sich per Google-Maps navigieren lassen konnte. Nur wenig später war uns klar, warum er nicht sehr erfreut über die Fahrt war, denn der Verkehr in Kathmandu war unvergleichbar. Es war in vielen Straßen kaum Weiterkommen und wir brauchten eine gefühlte Ewigkeit bis wir in der Nähe unserer Unterkunft rausgelassen wurden und die restlichen Meter zu Fuß gingen. In diesem Homestay verbrachten wir die ersten 4 Nächte, um anzukommen und zu überlegen, wie es in den nächsten Wochen dieser Reise weitergehen soll. Sehr kurzfristig entschieden wir uns dann mit Hilfe unseres Hosts Rabin doch für einen Trek im Himalaya-Gebirge, weshalb ich den auch in der unten angeführten Route als ersten Step unserer Nepal-Reise angebe.

Unsere Route und Inhalte zu den einzelnen Stopps

Für die Blogbeiträge zu den einzelnen Stopps klicke auf den jeweiligen Button:

Insgesamt haben wir 56 Nächte in Nepal verbracht, also 8 Wochen.

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