
Indien

Die Republik Indien ist ein Staat in Südasien, der aus 28 Bundestaaten gebildet wird. Die natürliche Nordgrenze des Landes bildet der Himalaya und der Indische Ozean umschließt das Staatsgebiet im Süden. Indien grenzt an Pakistan, das chinesische autonome Gebiet Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch. Sri Lanka und die Malediven sind weitere Nachbarstaaten im Indischen Ozean. Bezogen auf die Landesfläche ist Indien das siebtgrößte Land der Erde. In Hinblick auf die Einwohnerzahl ist Indien seit April 2023 noch vor der Volksrepublik China das bevölkerungsreichste Land der Welt. 1947 erlangte Indien seine Unabhängigkeit vom Vereinten Königreich. Das indische Kastensystem ist eine strenge Rangordnung, die alle Inder in Gruppen einteilt. Jeder bleibt ein Leben lang an seine Kaste gebunden. Indiens längster und bedeutendster Fluss ist der Ganges (Ganga), welcher im Himalaya entspringt.
Fläche:
3.287.000 km² (ungefähr vergleichbar mit der Fläche der Europäischen Union)
Einwohner:
1,438 Milliarden
Hauptstadt:
Neu-Delhi
Sprachen:
Hindi, Englisch + 21 weitere, offiziell anerkannte Sprachen dienen auf regionaler Ebene teils als Amtssprachen
Währung:
Indische Rupie (INR)
Religionen:
79,8 % Hinduismus, 14,2 % Islam, 2,3 % Christentum, 1,7 % Sikhismus, 0,7 % Buddhismus, 0,4% Jainismus, 0,9 % Andere
Visum:
Für die Einreise nach Indien benötigt man ein passendes Visum. Davon gibt es verschiedene Varianten und auch unterschiedliche Möglichkeiten es zu beantragen. Auf den ersten und oft auch noch zweiten Blick scheint die Beantragung recht mühsam zu sein und ich muss zugeben, dass es auch auf unseren Reisen in bisher keinem anderen Land ein solches Prozedere war, wie hier. Am Ende ist man aber eine Erfahrung reicher und kann in das Indien-Abenteuer starten. Es zahlt sich also aus, sich da vorher ein wenig einzulesen. Da man für die Beantragung – ob nun direkt bei der Botschaft oder online für das eVisa – einen riesigen Fragenkatalog auszufüllen hat, der einen schnell verunsichern kann, möchten zahlreiche Anbieter um gar nicht wenig Geld dabei unterstützen. Aus meiner Sicht ist das nicht notwendig und man kann das mit ein paar Tipps und Hinweisen ganz gut auch allein und für weniger Geld schaffen.
Will man das Visum für die anstehende Indien-Reise von zuhause aus beantragen, dann bietet sich das eVisa an. Hierfür füllt man den Fragenkatalog im Internet aus, bezahlt die Gebühr online und bekommt das Visum im besten Fall dann per Mail. Wenn man mit dem Flugzeug anreist, ist das wohl die beste Variante. Will man über den Land- oder Seeweg einreisen, dann gilt das eVisa häufig nicht. Dafür braucht man eines in Papierform, welches man bei der jeweils zuständigen Behörde bekommt.
Wetter und Klima:
Mit Ausnahme der Bergregionen herrscht in Nord- und Zentralindien hauptsächlich subtropisches Kontinentalklima, im Süden und in den Küstengebieten dagegen ein stärker maritim geprägtes tropisches Klima. So treten im Norden im Jahresverlauf teilweise erhebliche Temperaturschwankungen auf. In den nördlichen Tiefebenen herrschen beispielsweise im Dezember und Jänner 10 bis 15 °C und in der heißesten Zeit, zwischen April und Juni, sind Höchsttemperaturen von 40 bis über 50 °C möglich. Im Süden ist es dagegen ganzjährig relativ konstant heiß. Die Niederschlagsmengen werden im ganzen Land maßgeblich vom Indischen Monsun beeinflusst, der in den meisten Landesteilen im Juni einsetzt und je nach Region bis September oder Oktober ergiebige Niederschläge bringt.
Geld abheben in der Landeswährung:
In den Städten und touristisch erschlossenen Gegenden ist es kein Problem Geldautomaten (ATMs) zu finden. Hierbei ist es sehr unterschiedlich ob und welche Gebühren pro Abhebung erhoben werden. Oft ist hier eine Gebühr von 200 bis 300 indischen Rupien fällig (= ca. € 2 – 3), bei manchen Banken ist dies aber auch ganz ohne Gebühr möglich (z.B. CSB Bank). Es zahlt sich also aus, die Geldautomaten verschiedener Banken auszuprobieren.
Sim-Karte in Indien:
An eine Sim-Karte in Indien zu gelangen ist leider für Touristen oft noch mühsam und aufwändig. Nicht selten braucht man einen indischen Freund mit indischem Bankkonto, der einem dabei hilft. Es ist aber nicht unmöglich auch selbst an eine zu kommen, meist wird es dann eben ein wenig teurer und oft muss man in mehreren Shops nachfragen, bis man jemanden findet, der weiterhilft.
Transport:
Während einer Indien-Reise stehen verschiedene Transportmöglichkeiten zur Verfügung. Das Transportsystem ist in den meisten Regionen gut ausgebaut. Da Indien ein riesiges Land ist und die Distanzen oft größer sind, als sie im ersten Moment auf der Karte scheinen, ist es ratsam sich mit den Transportmöglichkeiten im Vorfeld ein wenig auseinanderzusetzen. Hier ein kleiner Überblick:
Inlandsflug: Für weite Distanzen zwischen Bundesstaaten sind Inlandsflüge die schnellste Option. Das Flugnetz ist gut ausgebaut, und es gibt viele Billigfluggesellschaften.
Zug: Das indische Eisenbahnnetz ist eines der größten weltweit und bietet eine Vielzahl von Verbindungen zwischen Städten und Regionen. Es stellt eine günstige Möglichkeit dar, um größere Strecken zurückzulegen. Da das Zugfahren in Indien sehr beliebt ist, ist es möglich, dass Zugtickets vor einer Fahrt ausgebucht sind, weshalb es ratsam ist sie frühzeitig zu buchen.
Bus: Das Busnetz ist ebenfalls sehr umfangreich und verbindet sowohl größere Städte als auch ländliche Gebiete. Es gibt staatliche und private Busunternehmen, die unterschiedliche Komfortstufen anbieten.
Taxi: Natürlich gibt es auch die Möglichkeit das Land mit einem privaten Fahrer zu erkunden. Dies ist allerdings eine sehr kostspielige Art zu reisen. Für kürzere Strecken in den Städten kann man ein Taxi über die App „Ola“ oder „Uber“ buchen.
Rikscha bzw. Tuk Tuk: Für kurze Strecken innerhalb der Städte sind Rikschas bzw. Tuk Tuks oft eine gute Wahl, um besser durch den dichten Verkehr zu kommen. Wichtig dabei ist wie immer: Preis vorher aushandeln! Und auch: Nerven bewahren – denn die Fahrt ist meist ziemlich wild!
Wissenswertes:
- Die Begrüßung in Indien lautet „Namaste“ oder „Namaskar“. Dabei legt man die Handflächen vor der Brust aneinander (Anjali Mudra) und neigt den Kopf etwas. Wörtlich übersetzt bedeutet es „Ich verbeuge mich vor dir.“ Der übertragene Sinn geht aber viel tiefer. Mahatma Ghandi zum Beispiel hat folgende berühmte Definition für den Begriff geprägt (Zitat): „Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum residiert. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide eins sind.“
- Ein leichtes Kopfwackeln bedeutet in Indien nicht nein, sondern „OK“.
- In Indien wird traditionell häufig mit der (rechten) Hand gegessen. Als Tourist bekommt man in den meisten Fällen auch (spätestens auf Nachfrage) Besteck, aber wenn man authentisch essen möchte, sollte man die Art zu essen einfach ausprobieren. Am einfachsten kann man das mit z.B. Dosa testen, von dem man Stücke abreißt und in Saucen taucht. Bei Curry- oder Reis-Gerichten ist es hilfreich Chapati (Naan, Roti) dazu zu bestellen, denn mit Stücken davon kann gut Curry „aufgeschaufelt“ werden. Die Inder sind überzeugt, dass das Essen mit den Händen eine intimere Verbindung zwischen Mensch und Essen herstellt und gilt daher als Bereicherung. Es wird dabei allerdings nicht gerne gesehen, wenn viel gekleckert und somit Essen verschwendet wird. Es bedarf also ein wenig Übung. Die Inder sind aber sehr offen und nachsichtig und freuen sich, wenn Ausländer auch ihre Traditionen ehren und ausprobieren wollen.
- Manche Inder haben selten bis nie westlich aussehende Menschen gesehen. Das hat zur Folge, dass sie oftmals neugierig sind und auffällig starren. Da wir aus einer gänzlich anderen, zurückhaltenden Kultur kommen, ist uns das häufig unangenehm. Nicht selten wird man als westlicher Tourist angesprochen. Meistens wird man gefragt woher man kommt, wie lange man bleibt und häufig wollen Inder Selfies. Es scheint fast, als wäre es eine Art Wettkampf möglichst viele Selfies mit westlich aussehenden Menschen zu sammeln. Wir haben uns mit zwei jungen Indern unterhalten, die sehr gut Englisch sprachen und sie haben uns das folgendermaßen erklärt: Viele Inder können nicht reisen. Wenn, dann überhaupt nur innerhalb Indiens. Für sie ist das etwas Neues und Exotisches einen „Westler“ zu sehen und es fasziniert sie. Manche sprechen kaum oder auch gar kein Englisch und die einzige Möglichkeit mit dem Fremden in Kontakt zu treten ist ein gemeinsames Selfie zu machen. Es dauert nur einen kurzen Moment und sie sind danach sehr glücklich und stolz. – Wir haben das genauso auch wahrgenommen und ein gemeinsames Foto eigentlich nie abgelehnt. Ein freundliches Lächeln und herzliche Blicke sind eine wirklich schöne Art vorsichtig in Kontakt zu treten. Es ist uns nur ein einziges Mal passiert, dass wir uns unwohl gefühlt haben, da aus einer Gruppe junger Inder jeder Einzelne ein eigenes Selfie haben wollte und uns das dann einfach zu viel wurde. Hier kann man freundlich betonen, dass man eines mit allen gemeinsam macht und nicht mehr. Indien ist eine gute Schule, um zu lernen seine Grenzen zu setzen.
Hier kommst du zu den Blog-Beiträgen unserer Indien-Reise:
13.07.2025
Indien
– Zwischen Maharadscha und Bollywood

Hier ist mein Blogbeitrag zu unserer Reise durch Indien im Jän./Feb. 2025. Es gibt Infos zu unserer Anreise und zu jedem einzelnen Stopp unserer 6-wöchigen Individual-Reise.
16.07.2025
Varanasi
– Heiliger Ort am Ganges

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Varanasi im Jän. 2025.
23.07.2025
Agra
– Heimat des Taj Mahal

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Agra im Jän. 2025.
24.07.2025
Neu-Delhi
– Indiens Hauptstadt

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Neu-Delhi im Jän. 2025.
25.07.2025
Jaipur
– „Pink City“

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Jaipur im Jän. 2025.
26.07.2025
Jodhpur
– „Blue City“

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Jodhpur im Jän. 2025.
07.08.2025
Jaisalmer
– „Golden City“

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Jaisalmer im Jän. 2025.
18.08.2025
Mumbai
– Millionenmetropole am Arabischen Meer

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Mumbai im Jän. 2025.
21.08.2025
Agonda
– Ruhiger Strandort in Goa

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Agonda/Goa im Jän./Feb. 2025.
23.08.2025
Kochi
– Kerala-Flair trifft Hafenstadt & Backwaters

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Kochi im Feb. 2025.
25.08.2025
Chennai
– Küstenstadt am Golf von Bengalen

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Chennai im Feb. 2025.
27.08.2025
Kolkata
– Das kulturelle Herz Ostindiens

Hier findest du Informationen zu unserem Aufenthalt in Kolkata im Feb. 2025.
27.08.2025
Indien
– Unsere Kosten

Hier findest du die genaue Aufschlüsselung aller Kosten unserer 6-wöchigen Nepal-Reise im Jän./Feb. 2025 – einzeln zu jedem Stopp und auch die Gesamtsumme und unser durchschnittliches Tagesbudget am Ende des Beitrages.